Kurzer Bericht von der Jahrestagung
Die Mitgliederversammlung um 17 Uhr nahm ihren üblichen ordentlichen Gang; dabei wurden als nächste Tagungsorte Ahlden (1. bis 3. 10. 2004) und Görlitz, noch ohne festes Datum, für 2005 festgelegt und über Buchprojekte und die inzwischen erfreulich häufig besuchte homepage der GASL berichtet.
Die nachfolgende Lesung des Autors Alban Nikolai Herbst aus seinem Roman »Wolpertinger oder das Blau« litt leider zeitnotbedingt etwas unter dem schnellen Lesetempo, weil noch ein gemeinsames Abendessen im »Bürgerspital« vorgesehen war und für 23:00 Uhr eine Nachtwächterführung durch die Würzburger Altstadt: ein vergnüglicher Gang durch stimmungsvolle nächtliche Gassen in sommerlich lauer Luft.
Die Vorträge des Sonnabends:
Heinrich Fischer brachte eine überwältigende Fülle an Belegen zu Bibelstellen und Theologischem allein in der »Julia« des »Atheisten« Arno Schmidt.
Klaus Geus untersuchte Schmidts schulischen Latein- und Griechischkenntnisse.
A. N. Herbst sprach, abweichend vom vorgesehenen Programm, über »Flirren im Sprachraum«. Den Text gibt es zum (Nach-)Lesen auf der Homepage von Alban Nikolai Herbst.
Der Nachmittag brachte eine stadtgeografische Führung mit Prof.Dr. Dieter Böhn vom Institut für Geographie der Universität, der humorvoll und abseits vom Üblichen ein Bild von Würzburg unter dem Aspekt unterschiedlicher Wertvorstellungen im Wandel der Zeiten vermittelte.
Sonntag
Ein Workshop unter Leitung von Georg Schulz erarbeitete Strategien zur Änderung der besonders für uns traurigen Tatsache, daß Werke Schmidts als einem der bedeutendsten deutschen Nachkriegsautoren in den Literaturempfehlungen der Schulbehörden und in den Schullesebüchern immer noch fehlen. Passend schloß sich ein Vortrag von Michael Baum über literaturdidaktische Fragen an das Werk Arno Schmidts an und als Schlußpunkt stellte Antiquar Norbert Knöll die beachtliche Schmidt-Sammlung der Uni Lüneburg vor, übrigens eine Schenkung von Georg Schulz (ihm blieb aber noch eine Bargfelder Ausgabe zur Schmidt-Lektüre!)
Sicherlich im Sinne aller Beteiligten kann wohl gesagt werden: Das wissenschaftliche Programm und die schöne Stadt Würzburg – da auch das Wetter bis zur Abreise mitspielte – machten die diesjährige Tagung zum Erfolg.