Geburtstagstreffen 2010

Arno Schmidt?: Allerdings

Liebe alte Gewohnheiten soll man bewahren. Und so lud das Stadtteilarchiv Hamburg-Hamm auch in diesem Jahr wieder ein:
„Geburtstagstreffen. Es gibt‘n Schnaps!
Montag, 18.1.2010 um 11 Uhr am Ort des Geburtshauses Rumpffsweg 27, Nähe U-BahnhofHammer Kirche. Eintritt frei.“
96 Jahre alt wäre Arno Schmidt an diesem Tag geworden, und so folgten wieder einige Unentwegte der Einladung Michael Brauns – darunter auch der frühere GASL-Webmaster Jens Jochumsen mit Frau Marianne, die extra aus Niedersachsen herbeigeeilt waren – und hoben die Plastikbecher zum Gedenken an den Jubilar:
Trinken im Stehen (keltisch natürlich: „Prost Karl!: Zum Wohl, Freu’n Hübner.“ (BA I/2,99)
Trotz des diesmal ganz annehmbaren Winterwetters waren nur acht Personen gekommen, allerdings gesellte sich auch der zuständige Polizist, Herr Schneeweiss (ja, wirklich!), noch dazu, der sogar über den Anlass dieses Auflaufs Bescheid wußte, aber- da im Dienst – nicht mit trank:
Da ich, an dieser, doch wohl wichtijen Schtelle, 1=einijes=armes Gläschen ASBACH riß-kierte, fühlte sich die Rote sofort bemüßigt, zu murmeln: „Jeedn Tack besoffm, iss ooch reeglmäßich gelebt.“ (BA I/3, 256)

Asbach hatten wir ja nun nicht, aber dafür gabs diesmal Grappa – was bei Schmidts, soviel ich weiß, nicht getrunken wurde. Für jene, die es aus dem Internet nicht mitbekommen hatten, wurden dann die Meldungen über Uncle Arno´s Books verlesen, in denen Großneffe Dave Winer (notorisch bekannt aus der Gelehrtenrepublik) eine Bleibe für Schmidts Bücher aus dem Besitz der Schmidt-Schwester Luzie, und zwar in Amerika, suchte und schließlich dank Timm Menke in der Portland State University „If anyone is looking for a good collection of Arno Schmidt’s work in the US, selected by the author, you should look to Portland State University.
Zunächst begaben sich allerdings fünf von uns ins Stadtteilarchiv Hamm zu einem kleinen Imbiß mit Suppe resp. Bockwurst mit Kartoffelsalat und heißem Kaffe bei angeregtem Geplauder, auch das schon Tradition.
Eine andere Tradition, der jährliche Stadtteilrundgang auf den Spuren der Kindheit Schmidts im Herbst, wurde für dieses Jahr schon abgesagt: mangels Beteiligung beim vorigen Mal. Schade.