Geburtstagstreffen 2002

Trotz des kaltwindig-nieselgrauen Januarwetters fanden sich am 18. Januar um 11:00 Uhr zum inzwischen wohl getrost als »traditionell« zu bezeichnenden Geburtstagstreffen etwa 15 Schmidthusiasten – alte wie neue Gäste – vor dem Haus Nr. 27 im Hammer Rumpffsweg ein, dort, wo bis 1943 das Haus stand, in dem Arno Schmidt 1914 zur Welt kam und bis 1928 seine Jugendjahre verbrachte.

Herr Braun vom veranstaltenden Stadtteilarchiv Hamm begrüßte die Gäste und gab nach einer kurzen Einführung das Wort an Herrn Burmeisterder seit langen Jahren Spiritus rector dieserZusammenkunft ist – anfangs als Einzelkämpfer«, später in einem wachsenden Kreis von Zuhörern.Passend zu den mitgebrachten alkoholischen Getränken (wobei es niemanden störte, beispielsweise Sekt in Plastikbechern zu servieren) wurden nach einem Toast auf das Geburtstagskind einige Zitate aus dem Werk Schmidts verlesen, in denen es eben ums Trinken und seine phantasiebeflügelnde Funktion ging. Das Wort vom »strategischen Saufen« machte die Runde.

Anstelle biographischer oder werkbezogener Details, die vermutlich den meisten Anwesenden schon mehr oder weniger bekannt gewesen wären, berichtete Herr Burmeister in anekdotischer Weise unter anderem von seinem Versuch, anno 1978 vor Ort in Bargfeld mit Arno Schmidt persönlichen Kontakt aufzunehmen: was leider mißlang, wie denn auch der ganze schwülwarme Tag unter einem unglücklichen Stern gestanden habe – von dem wegen einer geschlossenen Gesellschaft rastverwehrenden Wirt im Gasthof Bangemann bis zur abendlichen Entladung eines Maigewitters.

Bei den sich anknüpfenden zahlreichen (Privat)Gesprächen wurde auch das Thema ventiliert, in welcher Weise in zwei Jahren Arno Schmidts Neunzigster begangen werden könne Dr. Ruben vom nahegelegenen Gymnasium Hamm wie auch Herr Braun vom Stadtteilarchiv waren interessiert, bei einergemeinsam mit der GASL und ggf. weiteren Institutionen zu koordinierenden Veranstaltung mitzuwirken, bzw. geeignete Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen.

»1 SpitzGläs´chen wider den Bösn Nebl, ja?«

Auch wurde wieder einmal gemutmaßt, ob denn bis zum Jubiläumsjahr 2004 der sachliche Fehler auf der ansonsten nobel-hanseatisch gestalteten Gedenktafel beseitigt sein werde. Kurz vor halb zwölf verließen die ersten, gegen 11:40 Uhr die letzten Gäste den Schauplatz: »man entfernte sich nach verschiedenen Richtungen.«

»(Sie hatte erst lächeln wollen; besann sich aber ziemlich rasch und schtellte sich´s bedenklich vor: 1 Schtern aus Wodka»